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Mundart
A
Aach Auge
Ahmr Eimer
ahsackn kräftig zupacken
Ahziezeich Bekleidung
Arzgebirg Erzgebirge
B
Baa Bein(e)
Bargmaa Bergmann
Beebemm geröstete Brotscheibe
Bottn große Schuhe
C
Chrisbaam Weihnachts-baum
D
deebrn aufgeregt schimpfen
drhamm zuhause
drlaam erleben
E
eisaafn mit Schee einreiben od. jmd. reinlegen
emende vielleicht
F
Farschter Förster
Faunz Ohrfeige
Finknnabbl kleines Glas
G
Gack Jacke
gahling schnell, übereilt
gogln mit Feuer spielen
Gutntooch-stackn Spazierstock
H
Handsching Handschuh
Hitsch Fußbank
huhnackit zum Hohn necken
I
immesisst umsonst
itze jetzt
K
kaabisch wählerisch (Essen)
Kallrschoof Kellerassel
Kuhng Kuchen
L
Laatschn Schuhe
Leit Leute
M
Maad Mädchen
Mahrgusch Unsinn Erzählende(r)
O
Ohm Großmutter
P
Peremett (Weihnachts-) Pyramide
Plootz Dummkopf
R
Rachning Rechnung
Rachrmannl Räuchermann
Rupprich Weih-nachtsmann
S
Schmiech Gliedermaß-stab, Zollstock
Schwamme Pilze
V
Varsch Vers
vrhuhnebiebln verunstalten
Vugelbeer-baam Eberesche
vrstisstis verstehst du es
W
Waach der Weg
X
Xr X-Beine
Z
Zaachning Zeichnung
zappndustr (richtig) dunkel
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Die erzgebirgische Mundart

Wuu de Hosen Huusn haasn
un de Hasen Hoosn, do sei mr drhamm!

Die erzgebirgische Mundart ist kein einheitlicher Dialekt. Da es eine einheitliche Schriftsprache nicht gibt, kann man sich über die Schreibweise der Wörter sicherlich streiten. Aber auch der Sprachgebrauch ist ständig im Wandel, so dass Schreibweisen in älteren Büchern gelegentlich nicht mehr hundertprozentig mit der heutigen Aussprache übereinstimmen. Die Sprechweisen variieren nicht nur zwischen West- und Osterzgebirge sondern teilweise bereits von Ort zu Ort. Die hier beschriebene Mundart wird vor allem im westlichen und mittleren Erzgebirge gesprochen.
Kennzeichnend für die westerzgebirgische Mundart ist ein ostfränkischer Einfluss, aber auch viele eigenständige Wörter. Im Osterzgebirge ist dagegen ein Übergang zum Obersächsischen hörbar. Weiterhin werden im Erzgebirgischem viele Dinge verniedlicht und damit oft eine besondere Verbundenheit zum Ausdruck gebracht. So nennt der Erzgebirger zum Beispiel sein Haus liebevoll "Heisl".



Wuu de Hosen Huusn haasn Hier nun eine Kostprobe der erzgbirgischen Mundart und darunter eine sinngemäße Übersetzung ins Hochdeutsche:

(Auszug aus dem Buch "Wuu de Hosen Huus haasn",
Hendrik Heidler, Taschenbuch, 4. Auflage, H & F Verlag
Preis: 4,50 € unverb. Preisempfehlung)

Unnr Arzgebirgisch is ne Waltsproch, dos wass jedr. Huhlt mr Kuhln aus'n Kallr, socht mr Feiering, is is fast esu als ob mr in England is un de Haazing hehrt sich fast wie chinesisch ah. Aber aah, wos de Wörter haasn un wie se klinge, is net immer su wie mr denkt, maastns maane se wos ganz anorsch. Fix haast net fest sonnorn "schnell", hert mr bluus, su maant mr kaane Musik drmiet, sonnorn dos Wörtl "bloß". Dos Wörtl net hot nischt mit dr Rachnrsproch zi tu, dos bedeitet schlicht un aafach "nicht", genau esu wie e Tier kenn zoologischen Hinnrgrund hamm muss, sonnorn de "Tür" drmiet bezaagnt ward. Un taucht dos Wort Leem auf, do issis net dr Schmand zun forme, sonnorn is sei e paar "Löwen".

Erzgebirgisch ist eine Weltsprache, wie leicht nachgewiesen werden kann. Hohlt mann Kohlen, also Feiering aus den Keller, fühlt man sich nach England versetzt und die Haazing (Heizung) hört sich fas chinesisch an. Aber auch die Bedeutung der Wörter ist häufig eine ganz andere als im Deutschen. Fix heißt nicht fest, sondern schnell, hört man bluus, so ist damit keine Musik gemeint, sondern nur das Wörtchen bloß. Das Wörtchen net hat nichts mit der Computersprache zu tun, es bedeutet schlict und einfach nicht, ebenso wie Tier keinen zoologischen Hintergrund hat, sondern die Tür bezeichnet. Und taucht das Wort Leem in Gesprächen auf, so ist dies keine Masse zum Formen, sondern es sind mehrere Löwen.


Redewendungen und Sprüche

Oh Arzgebirg wie biste schie,

...vun Frettich Ohmd bis Mantich frieh.
...griene Kließ un Schwamme-Brie.
...ne treiche Bemm un Haarich-Brie.

Sprüche zum Fasching:

Iech bie e klaanr Dickr,
komm net auf'n Drickr,
gabbt mr när paar Pfeng,
dann gieh iech meine Gäng.
Iech bie e klaanr Dickr,
komm net auff'n Drickr,
gabbt mr när ne Mark,
do waar iech gruß un stark.

Iech bie e klaanr Keenich,
gabbt mr net zi weenich,
leß mich net zi lange stieh,
ich will e Heisl wettr gieh.


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Wie dr Schnobl su gewachsn is
Kleines Wörterbuch der erzgebirgischen Mundart von Hendrik Heidler
Taschenbuch


Mr sei net off de Gusch geflung
Kleines Wörterbuch der erzgebirgischen Mundart
Taschenbuch
Erscheinungsdatum: Sept.2000


Gescheitheiten, die mer esu vun de Leit härt
Gescheitheiten, die mer esu vun de Leit härt
Sprichwörter und Redensarten in erzgebirgischer Mundart


Sachsen braucht kenn König meh
Sachsen braucht kenn König meh
Schnorken un anner putzig Zeig in erzgebirgischer Mundart


Das Himmelswaagele
Das Himmelswaagele
Mundartsagen aus dem westlichen und mittleren Erzgebirge


Eierquatsch und drackite Supp
Eierquatsch und drackite Supp. Ein heiteres Mundartbuch aus dem Erzgebirge und dem Vogtland
von Karl-Heinz Schmidt


Schwammezeit
Die schönsten Geschichten in erzgebirgischer Mundart
von Manfred Blechschmidt
Sondereinband
Erscheinungsdatum: 2001