Das Westerzgebirge
Das Erzgebirge wird geomorphologisch in das Westerzgebirge und das Osterzgebirge unterschieden.
Im Westen grenzt es mit einer etwa 200 m hohen Stufe an das Vogtland.
Das Westerzgebirge ist stärker gegliedert als der östlichere Teil und wird durch
tiefe Waldtäler zerschnitten. Auch die höchsten Erhebungen des Erzgebirges, der
Fichtelberg (1.214 m ü. M) und der Auersberg (1.019 ü. M) auf sächsischer sowie der
Keilberg (1.244 m ü. M) auf tschechischer Seite, befinden sich im Westerzgebirge.
Aufgrund reicher Silbererzfunde am Ende des 15. Jahrhunderts, erfolgte eine ständig zunehmende
Besiedlung. Es entstanden innerhalb weniger Jahrzehnte berühmte Bergstädte wie
Schneeberg und Annaberg. Neben Silber- wurden auch Zinn-, Kobalt-, Zink- und Eisenerze- abgebaut.
Nach dem Rückgang des Bergbaus entwickelte sich eine bedeutende Hausindustrie.
Im westlichen und mittleren Erzgebirge wurde vor allem die Spitzenklöppelei
und die Herstellung von Posamenten ein wichtiger Broterwerb.
Die bergmännische Schnitzkunst des Westerzgebirges und die Sehnsucht des Bergmanns nach Licht
begründeten die einzigartige, stark vom Bergbau geprägte Volkskunst und die
erzgebirgischen Weihnachtsbräuche.
Im 18. und 19. Jahrhundert entstanden neben Bürstenmacherei eine bedeutende Textilindustrie
und Maschinenbau. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bekam der Bergbau
vor allem durch die Uranerzförderung im Westerzgebirge einen starken Aufschwung.
Heute ist das Westerzgebirge ein beliebtes Ausflugsziel. Die Wälder laden
zu Wanderungen, die zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu Erkundungen ein.
Die Kammlagen bieten zudem im Winter ausgezeichnete Wintersportbedingungen (z.B. Kurort Oberwiesenthal, Johanngeorgenstadt).
Der Höhepunkt des Jahres ist jedoch, wie überall im Erzgebirge, die Advents-
und Weihnachtszeit.
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