Bergbau im Erzgebirge
Der Bergbau im sächsischen Erzgebirge ist weltbekannt.
Das Gebirge erhielt durch den Bergbau nicht nur seinen Namen,
sondern auch viele eigenständige kulturelle Traditionen.
Bergbau und Hüttenwesen erhoben die Mark Meißen
(das spätere Kurfürstentum Sachsen)
über eine lange Zeit zu einem der gewerblich, kulturell und politisch am meisten
entwickelten Territorien im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Von großer Bedeutung war seit langer Zeit der Reichtum an Bodenschätzen.
Die Blütezeit des Bergbaus lag im Mittelalter, als Silber-, Zinn-, Wismut- und
Kobalterze gewonnen wurden.
Ende des 15. Jahrhunderts schossen noch heute berühmte Bergstädte,
wie Schneeberg, Annaberg, Joachimsthal und Marienberg wie Pilze aus dem Boden
und wuchsen innerhalb von wenigen Jahrzehnten zu Großstädten heran.
Die im Erzgebirge geprägten Taler verhalfen der Silberwährung zum Durchbruch.
Bergbau, Bergrecht, Marktscheidewesen, Schmelzwesen und das Rechnungswesen
waren führend und wurden zum Vorbild für viele europäische Bergbauzentren
Aber bereits vor dem großen "Berggeschrey" und den Silberfunden
im Westerzgebirge war das Erzgebirge eines der wichtigsten Zinnlieferanten.
Deutschlands ältestes Zinnbergbaugebiet und auch die größten
Zinnkammern Europas befinden sich im Erzgebirge.
In der Produktion von Blaufarben (Kobalt) und Wismut war das Erzgebirge
zeitweise Weltmarktführer.
Auch der Rohstoff für das erse europäische Porzellan wurde
aus dm Erzgebirge an die Manufaktur nach Meißen geliefert.
In der zweiten Hälfe des 20. Jahrhunderts wurde das Erzgebirge auch
für sein Uran bekannt, welches in den sowjetischen Atomwaffen Verwendung fand.
Bis 1990/91 erfolgte noch die Förderung bedeutender Mengen an Zinn-, Wolfram- und
Uranerzen, die jedoch aufgrund der niedrigen Metallpreise aufgegeben werden musste.
Die Halden und Grubenbaue wurden bzw. werden seitdem rekultiviert.
Jahrhunderte Berg- und hüttenmännische Arbeit habe das Erzgebirge
zu einer einzigartigen Kulturlandschaft gemacht, die ihren eigenen
Charakter bewahrt hat.
Die Geschichte des Erzgebirges ist auch noch heute, nach über 800 Jahren Berbau,
durch zahreiche technische Denkmale, Besucherbergwerke und Museen nacherlebbar.
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