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Zinnstein
Kassiterit ZnO2
hellbraun bis schwarzbraun, kurzprismatische, pyramidale auch linsenförmige Kristalle, oft einzelne Körner im Erzgebirge weit verbreitet.
Zinnstein
Wolframit
(Fe,Mn)WO4
rotbraun bis schwarzes Mischkristall aus Hübnerit und Ferberit
Schmelzpunkt: 3.410°C, Dichte: 7,12-7,51 g/cm³, Härte: 5-5,5 (Feberit) 4-4,4 Hübnerit,
Scheelit
Ca(WO4)
weiße bis leicht graue, auch braune bis gelbe Körner oder pyramidale Kristalle
Molybdänglanz
Molybdänit MoS2 hex.
bleigraue, tafelförmige Kristalle, sehr gute Spaltbarkeit, fettig anfühlend, in der Mo-W-Formation im Erzgebirge recht verbreitet, früher auch als "Wasserbley" bezeichnet
Bücher
Vom Silberbergbau zum Uran im Erzgebirge
Vom Silberbergbau zum Uran im Erzgebirge
Mit Informationen über Schaubergwerke
Erscheinungsdatum: 2000


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Zinn

Zinngewinnung Von den Anfängen der Zinn-gewinnung ist wenig überliefert. Seine Bedeutung erhielt Zinn als billiges Gebrauchsmetall. Die Waldläufer, die in den Miriquidi (Dunkelwald) vordrangen, fanden schwarze Körnchen von Zinnstein im Sand mancher Bäche.
Das hochwertige Zinn aus dem Erzgebirge tauchte 1241 auf dem Kölner Metallmarkt auf und brach das Monopol des britischen Zinns. Dies verursachte einen Preissturz, der die eigene Gewinnung vor wirtschaftliche Probleme stellte. Aufgrund des niedrigen Preises brachten die Seifenwerke keine großen Gewinne ein. Noch schwieriger war der Tiefbau, den man nach Erschöpfen der mit Erz angereicherten Bodenschichten vorantreiben musste.
Erste Urkunden von Zinnbergwerken stammen aus Ehrenfriedersdorf (1293), später auch aus Graupen, Seiffen, Eibenstock, Geyer und Altenberg.

Das erzgebirgische Bergzinn kommt meist feinverteilt im Greisen von Graniten, seltener in Gängen, vor. Die Zinnlagerstätten sind an granitische Gesteinskörper gebunden. Im Erzgebirge tritt der Granit vor allem im Westerzgebirge ("Eibenstocker Granit"), im Osterzgebirge (Zinnwald), aber auch an einigen Stellen im mittleren Erzgebirge (Ehrenfriedersdorf) zu Tage.
Da die Lagerstätten meist als Stöcke vorlagen wurde für den Abbau eine Pinge angelegt.
Außerdem erforderte das Vorkommen des Zinnsteins im Greisen eine aufwendige Zerkleinerung des Zinnzwitters in Pochwerken.
Mehrere Pingenbrüche leiteten ein neue Phase des Betriebes ein. Statt mehrerer dicht aneinander liegender Zechen, teufte man im sicheren Abstand im festen Gestein und unterfuhr das Bruchgebiet.
Im 19. Jahrhundert wurde im Westerzgebirge das Zinn, zusammen mit Eisen, zur Weißblechherstellung verwendet.
In den 30-iger Jahren des 20. jahrhunderts befand sich die modernste Erzaufbereitungsanlage Europas in Ehrenfriedersdorf. Sie wurde jedoch als Reparationsleistung von der sowjetischen Besatzungsmacht teilweise demontiert.
Ende der 60-iger Jahre stieg der Zinnpreis auf dem Weltmarkt an, und an die Länder des RGW wurde aus politischen Gründen kein Zinn verkauft. Aus diesen Gründen musste trotz steigender Unrentabilität die Förderung fortgesetzt werden. Bis 1990/91 wurde noch in Ehrenfriedersdorf und Altenberg Zinn gefördert. Auch in anderen Revieren fiel Zinn als Nebenprodukt an, z.B. Pöhla.

Wolfram

Wolfram und Molybdän kommen in geringen Mengen als Zinnbegleiter vor. Der Name, den die Bergleute dem Erz gaben, bezog sich auf die Tatsache, dass mit Wolframit verunreinigte Zinnerze scheinbar einen extrem verminderten Zinngehalt aufwiesen. Das Wolfram wirkte also "Zinn-"fressend" (wolfrig = gefräßig) und wahr deshalb recht unbeliebt.
Ursprünglich bezeichnete man das Erz als Wolfram. Das im Erz enthaltene Metall wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts rein dargestellt. Nachdem man das chemische Element entdeckt hatte, ging der Name auf das Element über und das Erz wurde zur Unterscheidung Wolframit genannt.
Im 19. Jahhundert begann der Einsatz von Wolfram als Stahlhärter. Wolframerze werden aufgrund des hohen Schmelzpunktes nicht verhüttet, sondern müssen chemisch aufbereitet werden.
Hauptabbaugebiete für Wolframit waren die Altenberger und Zinnwalder Gruben im Osterzgebirge, aber auch Zschorlau und Grießbach im Westerzgebirge.
Um 1870 begann der Einsatz von Wolframit als Stahlveredler für militärische Zwecke und seine Bedeutung stieg nochmals deutlich an. Im Ersten Weltkrieg lieferte Zinnwald Erze. In den 30-iger Jahren wurden auch weitere Vorkommen erkundet und erschlossen.
In Altenburg und Ehrenfriedersdorf fiel Wolfram bis zur Betriebseinstellung 1990/91 als Nebenprodukt an.


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Greisen
Greisen ist ein aus Quarz und Glimmer bestehendes Gestein, das aus der Zerseztung von Feldspat im oberen Teil des Granits entstand. Im Greisen findet man oft feinverteilt kleine Körnchen von Zinnstein.
Pinge/Binge
Eine Pinge ist ein großflächiger Zusammenbruch bzw. Einbruch von Stollen und Schächten, die oft unregelmäßig in einem Zwitterstock hineingetrieben wurden. Die bekanntesten Pingen im Erzgebirge sind die Geyersche Binge und die Pinge bei Altenberg.
Seifengabel
Die Seifengabel war, neben Hacke und Schaufel, das wichtigste Werkzeug zur Gewinnung von Zinnseifen. Man "rührte" damit das grobe Geröll und die Sedimente von Bächen und Flüssen. In einigen Stadtwappen findet man die Seifengabel als Symbol für die Zinngewinnung (z.B. Stadt Eibenstock).
Stock
Stöcke sind unregelmäßig geformete, dreidimensionale Erzkörper. Oft handelt es sich bei Zinnlagerstätten um Stöcke, wie z.B. beim "Altenberger Zwitterstock".
Zinnseifen
Zinnseifen bilden sich durch Abtragung von Zinnerzgöängen durch Erosion und Anreicherung in Sedimenten an Hängen, Bächen und Flüssen.
Zwitter
Bezeichnung von Zinnstein (SnO2), das meist in Form winziger Körnchen im Gestein auftritt. Das Zinnoxyd hatte nach den Vorstellungen im 15. Jahrhundert eine Zwitterstellung zwischen Gestein und Erz.
Elemente
Zinn
Sn Stannum
Ordnungszahl: 50
Dichte: 7,29 g/cm³
Schmelzpunkt: 232 °C
Siedepunkt: 2.270 °C
Härte: 1,8
Häufigkeit: 0,0035 %
silberweißes luft- und wasserbeständiges Metall, weich und dehnbar, geht unterhalb 13 °C in pulvriges graues Zunn über, Verwendung für Weißblech, Lötzinn, Bronze und andere Legierungen, wird aus Zinnstein durch Reduktion mit Koks gewonnen
Wolfram
W
Ordnungszahl: 74
Dichte: 19,3 g/cm³
Schmelzpunkt: 3.410 °C
Siedepunkt: 5.657 °C
Härte: 4,5 - 8
Häufigkeit: 0,0064 %
silberglänzendes, säurebeständiges, höchstschmelzendes Metall, Verwendung für harte zugfeste Stähle und Glühlampenfäden
Molybdän
Mo
Ordnungszahl: 42
Dichte: 10,3 g/cm³
Schmelzpunkt: 2.617 °C
Siedepunkt: 5.560 °C
Härte: 5,5
Häufigkeit: 0,0014 %
silberweißes, schmied- und schweißbares Metall, chem. widerstndsfähig, Verwendung zur Stahlhärtung, Glühfäden u.a.