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Speiskobalt
Smaltin, Skutterudit CoAs2
weiß bis stahlgrau, metallisch glänzend meist feinkörnige Massen aber auch oft würfelförmige Kristalle, tritt meist zusammen mit Chloanthit auf und bildet Mischkristalle, wichtigstes Erz der Bi-Co-Ni-Formation
Glanzkobalt
Kobaltin CoAsS
rötlichweiß, metallisch glänzend
Kobaltblüte
Erythrin Co3As2O8 · 8 H2O
blaßrot, meist in Form von Krusten auf Klüften
Erdkobalt
Asbolan
Erdkobalt ist ein kobalthaltiges Manganoxyd, erdig, schwarz, auf Klüften und in Hohlräumen von Gangmassen
Weißnickelkies
Chloanthit NiAs2
weiß metallisch glänzend, zentimetergroße Kristalle oder körnige Massen neben dem Speiskobalt das wichtigste Mineral der Bi-Co-Ni-Formation
Rotnickelkies
Nickelin NiAs
kupferrot, metallisch glänzende Massen und Körner, selten Kristalle, tritt oft zusammen mit Weißnickelkies auf, Härte: 5,5, Dichte: 7,8 g/cm³,
Gelbnickelkies
Millerit NiS
hellgelb, metallisch glänzend
Wismut, gediegen
Bi
rötlichsilberweiß, metallisch glänzend
Wismut
Wiesmutglanz
Bismutin Bi2S3
zinnweiß bis bleigrau, metallisch glänzend
Wiesmutocker
Bismit Bi2O3
hell- bis graugelbe erdige Krusten auf anderen Wismutmineralen oder Wismut, erdige Massen in Gängen Bismit
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Kobalt

Ab Mitte des 16. Jahrhunderts ging der Silberbergbau stark zurück. Nachdem das Silbererz nach der Teufe regelmäßig weniger wurde, nahm in Schneeberg und Annaberg ein ähnlich aussehendes Erz mächtig zu. Blaufarbenwerk Oberschlema Man nannte es Silberräuber, Scheißerz oder auch Kobolt. Aus dem Erz ließ sich auch mit größter Anstrengung kein Silber gewinnen. Da man von mineralogischen Zusam- menhängen noch keine Ahnung hatte, nahm man an, dass das Erz das Silber beseitigt hatte.
Im Laufe der Zeit fand man jedoch heraus, dass sich aus dem Erz das künstliche Kobaltblau gewinnen ließ. Schlagartig änderte sich die Situation und das ungeliebte Kobalt war plötzlich heißbegehrt. Die Erfindung der blauen Farbe ist bis heute sagenumwoben (siehe auch Bergmannssagen). In den folgenden Jahren entstanden zahlreiche Blaufarbenwerke.
1622 lieferten die Gruben des "Schneeberger Kobaltfeldes" für 39.414 Gulden Kobalterze, aber nur noch für 450 Gulden Silbererze an die Hütte ab.

Nickel

Ähnlich wie beim Kobalt wurden die Bergleute noch durch andere Erze getäuscht. Sie nannten sie Nickel, was auch ein erzverderbendes Wesen in der Tiefe bedeuten sollte. Mit der Erfindung des Neusilbers (Argentan), einer Legierung aus Nickel, Kupfer und Zink mit silberähnlichen Gebrauchs- eigenschaften, durch den Schneeberger Chemiker und Arzt Dr. Ernst Geitner, erhielt auch das Nickel ab 1823 eine neue Bedeutung. Aus dem Neusilber konnte man preiswerte Bestecke und ähnliches herstellen. Auch wurde Nickel zur Veredlung von Stahl eingesetzt. Der steigende Bedarf in den Schneeberger Gruben brachte die Nickelförderung in Schwung. Um 1835 setzte der Verkauf von Nickelerzen ein. Die größten Abnehmer waren Amerika und England. In Deutschland stieg der Nickelbedarf nach 1871 weiter an, da die Nickelmünzen des Deutschen Reichs viel Metall erforderten.
Kobalt und Nickel verhalfen erneut zu Wohlstand und dem Schneeberger Bergbau zum Überleben, während in anderen Revieren das Ende des Silberreichtums oft auch das Ende des Bergbaus einläutete.

Wismut

Die Bezeichnung Wismut wurde vermutlich von den Wörtern "weiße Masse" abgeleitet. Wismuterze wurden im Erzgebirge eigenständig oder zusammen mit Silbererzen in bedeutenden Mengen gefunden und abgebaut. Die Erze dienten anfangs nur in geringen Mengen zur Herstellung von Brandbinden. Nach Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern wurde Wismut jedoch aufgrund seiner besonderen Eigenschaften interessant. Man benutzte es als Zusatz für die Legierung der Lettern, die besonders hart war und nicht schwindete.
Wismut wurde weiterhin für den Glockenguß, als Schminke und Heilmittel eingesetzt. Seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten führten im 18. Jahrhundert im Westerzgebirge zur verstärkten Wismutförderung, wobei die fortgeschrittene Technik auch die Förderung und Verwertung der Kiese, Glanze und Blenden erlaubte. So wurde ab 1868 auch das Bismutit bergmännisch abgebaut, welches in einigen Gruben recht häufig auftrat und bis dahin als wertloses Erz auf die Halden gekippt wurde.
Nach dem 2. Weltkrieg diente Wismut als Tarnbezeichnung für die SAG Wismut.



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Bi-Co-Ni-Formation
Die Wismut-Kobalt-Nickel-Formation ist eine Gangformation, die besonders im oberen Erzgebirge von großer Bedeutung ist. In einem Erzgang kommen an der gleichen Stelle verschiedene Erze vor.
Elemente
Kobalt
Co Cobalt
Ordnungszahl: 27
Dichte: 8,90 g/cm³
Schmelzpunkt: 1.490 °C
Siedepunkt: 2.870 °C
Härte: 5,5
Häufigkeit: 0,0037 %
silbergraues, hartes, zähes, ferromagnetisches Metall, in der Natur meist in Nickelerzen enthalten (Speiskobalt, Kobaltglanz), Verwendung für Legierungen und Hartmetall, schwarzes Co3O4 dient zum Blaufärben von Glas und Porzellan
Nickel
Ni
Ordnungszahl: 28
Dichte: 8,91 g/cm³
Schmelzpunkt: 1.451 °C
Siedepunkt: 2.732 °C
Härte: 3,8
Häufigkeit: 0,015 %
gelblich-silberglänzendes, zähes, schmied-, walz-, schweiß- und magnetisierbares Metall, Verwendung für Legierungen und zur Stahlveredelung
Wismut
Bi Bismut
Ordnungszahl: 83
Dichte: 9,79 g/cm³
Schmelzpunkt: 271 °C
Siedepunkt: 1.560 °C
Härte: 2,5
Häufigkeit: 0,00002 %
rötlich-silberglänzendes, sprödes, leichtschmelzendes Metall, im Erzgebirge entdeckt, Name geht vermutlich auf die Bergmannssprache zurück und bedeutet "weiße Masse", dehnt sich im Gegensatz zu den meisten anderen Metallen beim Erstarren aus, Anwendung in niedrig schmelzenden Legierungen
Bücher


Vom Silberbergbau zum Uran im Erzgebirge
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Mit Informationen über Schaubergwerke
Erscheinungsdatum: 2000


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