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wichtige Silbererze
Silber, gediegen
Ag
gelbichweiß, an der Luft jedoch schwarz anlaufend, meist lockige, drahtförmige oder zahnartige Bildungen, tritt meist in Verwachsung mit Arsen- und anderen Silbermineralien auf. Silber
Silberglanz
Argentit AgS
dunkle bleigraue bis schwärzlichgraue, geschmeidige Kristalle bis ca. 3 cm oder Kristallstöcke, oft auch unregelmäßige Aggregate oder skelettförmig, ist erst ab 178°C stabil war früher eines der wichtigsten Erzminerale des erzgeb. Bergbaus, Argentit
Lichtes Rotgültigerz
Proustit Ag3AsS3
hell kirschrote Farbe, dunkelt jedoch am Licht nach, durchscheinend, glänzend, tritt als Körner oder Kristalle auf, Proustit war das Silbererz des oberen Erzgebirges Proustit
Dunkles Rotgültigerz
Pyrargyrit Ag3SbS3
tief bis kirschrot, läuft aber schwärzlich grau an, tritt seltener als Proustit meist zusammen mit anderen Silbermineralien auf
Silberkies
Argentopyrit AgFe2S3
stahlgrau bis grauweiß, oft gelblicher Farbstich pseudohexagonale, prismatische Kristalle, häufig zusammen mit anderen Silbermineralen
Silber
Silber
Ag
Ordnungszahl:
Dichte: 10,5 g/cm³
Schmelzpunkt: 962 °C
Siedepunkt: 2.163 °C
Härte: 2,7
Häufigkeit: 0,000008 %
weißglänzendes, weiches und gut dehnbares Metall mit der besten elektr. Leitfähigkeit aller Metalle, an reiner Luft beständig, läuft bei Anwesenheit von Schwefel- verbindungen (z.B. Schwefel- wasserstoff) schwarz an
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Das große "Bergkgeschrey"

Im Jahre 1168 stießen Kaufleute in der Nähe von Christiansdorf, dem heutigen Freiberg, unerwartet auf Silber. Dieses Ereignis löste jenes große Berggeschrei aus, welches die Entwicklung des Erzgebirges in den folgenden Jahrhunderten bestimmen sollte. Der Glanz des Silbers zog Bergleute, Handwerker und Händler in Scharen herbei. Die junge Ansiedlung nahm eine stürmische Entwicklung und überflügelte den Ruhm älterer Bergbauorte in Mitteleuropa. Bereits um 1185 wurden ihr Stadtrechte verliehen. Der Name Freiberg wurde erstmals 1218 erwähnt. Seit 1300 war Freiberg für lange Zeit die größte Stadt Sachsens und pflegte intensive Handelsbeziehungen nach Venedig, Mailand und Florenz. Die Kenntnisse der Bergleute und die von Ihnen geschaffenen Normen, auch die vom späteren Bergbau im Westerzgebirge, beeinflußten den Bergbau in vielen europäischen Ländern. Nachdem die Abbaubedingungen schwieriger und die Silberausbeute immer geringer wurde, war die Blütezeit des Silberbergbaus am Anfang des 14. Jahrhunderts vorbei. Es begann ein allmählicher Rückgang und Verfall.

Im Jahre 1471 erhob sich erneut ein großes "Berggeschrey" aus den oberen Regionen des Erzgebirges. Wieder brach ein großes Silberfieber aus, welches zahlreiche Bergleute, Handwerker, Kaufleute und Abenteurer anlockte. Am Schneeberg reihte sich bald Grube an Grube. 1477 wurde der Siedlung das Stadtrecht verliehen und noch im gleichen Jahr lieferte die Grube "St. Georg Fundgrube" 14 Tonnen Silber, u.a. aus der in Form eines Blockes größten zusammenhängenden Silbererzmasse, die je in Europa gefunden wurde. Der Silberblock wurde vor dem Abbau freigelegt und Herzog Albert von Sachsen nahm mit einigen Gefolgsleuten an diesem wertvollsten Tisch der Geschichte ein Mahl ein. Die hiesige Münze sah sich außerstande, diese Menge an Silber zu prägen.
Schneeberg war der Ausgangspunkt für den Silberbergbau im Westerzgebirge.
1491 stieß man am Hang des Schreckenberges unterhalb des Dorfes Frohnau auf einen reichen Erzgang. Schon kurze Zeit später wurde reichlich Silbererz gefördert. Das Berggeschrei lockte zahlreiche Menschen an. So schnellte die Einwohnerzahl innerhalb von nur 40 Jahren von Null auf 12.000, was für damalige Zeit eine Großstadt war, und überflügelte sogar Leipzig und Dresden. 1491 erhielt die "Neustadt am Schreckenberg" das Stadtrecht und 1501 bekam sie den Namen St. Annaberg.
Die Geschichte der Stadt St. Joachimsthal (Jáchymov), die auf böhmischer Seite des Erzgebirges liegt, begann ähnlich wie die der Bergstädte auf sächsischer Seite. Berühmt wurden die aus dem hier gefundenem Münzmetall geprägten "Joachimstaler", die später einfach nur "Taler" genannt wurden.
1520 fand man östlich von Marienberg reiche Erze und ein Jahr später entstand die Stadt Marienberg planmäßig auf dem Reißbrett.

Mitte des 16. Jahrhunderts war jedoch der Zenit des Silberbergbaus im Erzgebirge überschritten. Die Erzgewinnung in der großen Teufe verursachte enorme Kosten und hohen Aufwand. Gleichzeitig wurden die Ausbeuten immer geringer. Der anschließend folgende 30-jährige Krieg brachte in den meisten Revieren einen starken Rückgang oder gar das aus für den Bergbau.

Nach dem 30-jährigen Krieg gründeten böhmische Glaubensflüchtlinge die Bergstadt Johanngeorgenstadt. Auch der Fastenberg, auf dem sich die Bergstadt erhob, schenkte den Siedlern reichen Silbersegen.
In den folgenden Jahrhunderten wurde immer wieder Bergbau an verschiedenen Orten auf Silber betrieben. Die Funde konnten jedoch an den Silberreichtum der Blütezeit nicht mehr heranreichen. Nachdem 1873 die Währung des Deutschen Reiches auf Gold umgestellt wurde, sank der Wert des Silbers immer mehr und der Silberbergbau wurde praktisch bedeutungslos.

Der letzte reiche und unge- wöhnliche Silberfund stammt aus dem Jahr 1991 aus Pöhla. Während der Liquidationsarbeiten der SDAG Wismut fand man eine bisher noch nicht beobachtete Verwachsung von gediegenem Silber, gediegenem Arsen, Löllingit und Carbonaten in der Lagerstätte Tellerhäuser.


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Vom Silberbergbau zum Uran im Erzgebirge
Vom Silberbergbau zum Uran im Erzgebirge
Mit Informationen über Schaubergwerke
Erscheinungsdatum: 2000


Hüttentechnik

Um das Silber aus den unterschiedliche Erzen zu gewinnen, mussten im Laufe der Zeit verschiedene hüttentechnische Verfahren entwickelt werden.

Schmelzen
Das in der Oxidationszone gefundene gediegene Silber brauchte nur durch Umschmelzen gereinigt werden.
Auch der anfangs reichlich gewonnene Silberglanz wurde durch bloßes oxydierendes Schmelzen weiterverarbeitet:
AgS + O2 → Ag + SO2↑

Rösten
Später herrschten vor allem Silbererze und silberhaltiger Bleiglanz vor. Die sulfidischen Silbererze wurden unter freiem Himmel erhitzt (geröstet) und es entstanden die Oxide. Ag3AsS3 + 10½ O2 →
6 AgO + As2O3↑ + 6 SO2↑
Ag3SbS3 + 10½ O2 →
6 AgO + Sb2O3↑ + 6 SO2↑
PbS + 1½O2 → PbO + SO2↑
Das geröstete Erz wurde mit Holzkohle unter Luftzusatz und Zusatz von Blei bzw. Bleioxid in Schachtöfen geschmolzen.
PbO + AgO + 2 C + O2 → Pb,Ag + 2 CO2↑
Das Silber reicherte sich im Werkblei an. Auf dem Treiberherd wurde das Werkblei erneut aufgeschmolzen (verbleiendes Schmelzen), wobei oberflächlich Bleioxid entstand was abgezogen wurde bzw. entwich. Nachdem das letzte Blei oxidiert war, riss die graue Haut auf und es erstrahlte das flüssige Silber - der Silberblick. Das Blicksilber wurde nochmals umgeschmolzen und als Feinsilber in das Zehntamt geliefert.
Pb,Ag + O2 → Ag + PbO

Saigern
Neben den o.g. wurden auch noch andere Verfahren zur Silbergewinnung angewendet. So z.B. das Saigern, ein kompliziertes Verfahren zur Trennung von Silber und Kupfer oder Blei aus anderen Erzen und silberhaltigen Schlacken. Das Verfahren beruht auf dem Entmischen von Legierungen infolge Temperaturabhängigkeit oder der Schwerkraft. Ab 1537 wurden in der "Saigerhütte" im osterzgebirgischen Grünthal silberhaltige Kupfererze verarbeitet.

Amalgamation
Die Amalgamation oder auch Amalgierung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Silber mittels Quecksilber. Hierbei werden Erze mit Quecksilber gemischt, welches mit Silber eine Legierung bildet. Das Quecksilber wird anschließend destilliert, so dass Silber übrig bleibt. Das Verfahren wurde z.B. im Amalgamierwerk Halsbrücke angewandt.