Adam Ries - der Rechenmeister
1492 - 1559
Adam Ries war der bedeutendste Rechenmeister des 16. Jahrhunderts.
Mit seinen Arbeiten zur Algebra und seinen Rechenbüchern wurde er weltbekannt.
Noch heute ist der Ausdruck "nach Adam Ries..." geläufig.
Auch die Brotordnungen, die er Städten wie Annaberg, Zwickau, Hof, Leipzig oder St.Joachimsthal verschaffte,
in denen eindeutige Richtlinien im Umgang mit Brot und Brötchen festgelegt wurden,
machten ihn populär und wirkten noch weit über seine Zeit hinaus.
Adam Ries wurde 1492 in Staffelstein in Oberfranken geboren.
1517 wurde er das erste Mal urkundlich erwähnt.
1518 bis 1522/23 hielt er sich in Erfurt auf, wo er Bekanntschaft mit dem aus Annaberg stammenden Arzt
und Uni-versitätsgelehrten Georg Stortz.
Sein erstes Rechenbuch "Rechnung auff der Linihen" wurde 1518 gedruckt.
Vier Jahre später erschien sein zweites Rechenbuch "Rechenung auff der Linien vnnd Federn".
Kurz darauf begann er mit den Arbeiten an der "Coß", einer früheren Form der Algebra.
Im Jahre 1523 zog Adam Ries nach Annaberg, welches zu dieser Zeit die zweitgrößte Stadt Sachsens
und ein bedeutendes Bergbauzentrum war.
Noch im gleichen Jahr schloss er auch die erste Fassung der "Coß" ab.
Ries erwarb 1525 ein Haus in der Johannisgasse und leistete den Annaberger Bürgereid.
Außerdem heiratete er und richtete er eine Rechenschule ein.
Von 1527 bis 1535 war Ries Rezeßschreiber in Marienberg, fungierte ab 1532 als Annaberger Gegenschreiber
und wirkte daneben ab 1533 als Zehntner im Bergamt Geyer.
1539 wurde Adam Ries zum "Churfürstlich Sächsischen Hofarithmeticus" berufen.
Noch im gleichen Jahr kaufte er die Riedenburg, das "Vorwerck bey der wisen".
Von 1544 bis 1550 arbeitete er an der zweiten Fassung der "Coß".
Endgültig berühmt wurde er durch sein Rechenbuch "Rechnung nach der lenge",
das 1550 in erster Auflage erschien.
Am 30. März 1559 starb Adam Ries in Annaberg.
Anläßlich des 400. Geburtstages wurde auf betreiben des "Annaberger Geschichtsvereins" durch den damals
sehr populären Dresdner Bildhauer Robert Henze eine Büste für eine Adam-Ries-Denkmal geschaffen.
Leider landete die Büste, da sie aus Bronze bestand, 1943 gemeinsam mit einer Vielzahl anderer Denkmäler und
Kirchenglocken in den Schmelzöfen der deutschen Rüstungsindustrie.
1953 wurde eine Sandsteinkopie der Büste wiederhergestellt. Eine Materialgerechte Rekonstruktion des
Denkmals wurde jedoch erst am 05. November 1993 verwirklicht und hat heute seinen Platz vor der Trinitatskirche.
1984 wurde in Adam Ries' Haus in der Johannisgasse ein Museum eingerichtet.
Weiterführende Informationen: www.adam-ries-bund.de
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