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Spitzenklöppeln

Spitzenklöppelei im Erzgebirge in historischen Trachten Die Spitzenklöppelei im Erzgebirge hängt eng mit dessen Bergbaugeschichte zusammen. Mit dem Abflauen des Silberbergbaues in Annaberg und anderen Städten des Gebirges war die Notwendigkeit der Ansiedlung neuer Gewerbe gegeben. So kam auch durch den Austausch von Musterbüchern aus Italien, das als Ursprungsland der Spitzenherstellung angesehen wird und aus den Niederlanden, wo man seit dem 1 6.Jahrhundert Klöppelspitzen fertigte, dieses Hausgewerbe nach Annaberg, das zum ersten Zentrum der Klöppelei im Erzgebirge wurde. Die Verlegerin Barbara Uttmann, die fälschlicherweise oft als die Erfinderin des Klöppelns im Erzgebirge bezeichnet wurde, hatte maßgeblichen Anteil an der Verbreitung, zeitweilig soll sie ,,allein gegen 900 Bortenwirkerinnen geführdert" haben. Von Annaberg aus verbreitete sich das Gewerbe bald über das ganze Gebirge, man schätzt, daß im 16. Jahrhundert ca. 10000 Frauen, 1743 14000 und Mitte des 19. Jahrhunderts weit über 50000 Menschen einen Teil ihres Lebensunterhaltes durch die Klöppelei erwarben. Es entstanden Klöppel schulen, 1767 zuerst in Thum, später in mehr als 25 Orten. In Schneeberg wurde mit der Gründung der Königlich - Sächsichen Spitzenklöppel-Musterschule 1878 mit der Ausbildung von Klöppellehrerinnen begonnen. Obwohl es zu Beginn des 20. Jahrhunderts nochmals zu einem Aufschwung der Klöppelei durch verstärkte Exporte nach Amerika kam, wurde die Handklöppelspitze durch maschinelle Produkte immer stärker vom Markt verdrängt. Das Klöppeln blieb im SchneebergSchwarzenberger Bereich ein Hausgewerbe, aber mehr und mehr wurde es zu einer volkskünstlerischen Freizeitbeschäftigung. Die Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg fördert in einem besonderen Ausbildungsgang dieses traditionelle Gewerbe. In Schwarzenberg, Schneeberg und Raschau existieren Betriebe, die Handklöppelspitzen vertreiben. Neben der traditionellen Gebrauchsspitze haben sich mittlerweile Formen der Bildklöppelei und andere künstlerische Formen textiler Gestaltung entwickelt.


http://www.kloeppelkiste.de/is-erzgeb-d.html ============================================ Chemnitz und das Wasserschloß Klaffenbach sind gute Standorte für Ausflüge in das Erzgebirge. Die Klöppelkiste berät gerne Einzelreisende und Reisegruppen, die diese wichtigste deutsche Klöppelregion besichtigen wollen. 1) Klöppelland Erzgebirge Fast das ganze Erzgebirge klöppelt - besser: die Frauen klöppeln und die Männer drechseln und schnitzen ("Spielzeugland Erzgebirge"). Es gibt sonst in keinem Gebiet in Europa so viele Klöpplerinnen. Man findet hier in fast jedem Heimatmuseum eine Ecke mit Klöppelkissen und Spitzen. Besonders zu Weihnachten ("Weihnachtsland Erzgebirge") werden überall Abende mit Schauklöppeln und Volksmusik veranstaltet. Verbreitet sind Klöppelzirkel, wöchentliche Abende, an denen Klöpplerinnen sich treffen und gemeinsam arbeiten. Da fast in jeder Familie eine Erwachsene klöppelt, haben hier auch die Kinder beste Chancen, es zu lernen. Legendär ist Barbara Uthman aus Annaberg, der man die Einführung des Klöppelns in diese Region zuschreibt. In der Zeit des Niedergangs des Erzbergbaus (16. Jh.) gab sie den Frauen Möglichkeiten zum Broterwerb. Man klöppelte praktisch alle Spitzentypen, die nachgefragt wurden. Eine eigene Spitze entwickelte im 19. Jh. die Schneeberger Schule. Charakteristisch für die "Schneeberger Spitze" ist, daß sie mit wenigen Klöppelpaaren auskommt und am Rand einen Flechter mitführt. In der DDR gab es den Beruf der Handklöpplerin (über 1000 allein im Erzgebirge). Viele Frauen arbeiteten für den Export. Gefördert wurde die Ausbildung von Klöpplerinnen durch Zirkel, in denen Klöppellehrerinnen unterrichteten. Schon die Kinder führte man an das Klöppeln unds gab Weiterbildungsmöglichkeiten durch Lehre und Studium, insbesondere an der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg. Museen im Erzgebirge: Wir sind dabei, eine ausführliche Liste mit näheren Angaben zu erstellen. Versäumen darf eine Klöpplerin auf keinen Fall: Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz, Große Kirchgasse 16, 09456 Annaberg, gegenüber der Annenkirche; Tel,: 03733/23497; Öffnungszeiten: Sa - Do 10.00 - 17. 00 Uhr Museum für bergmännische Volkskunst Schneeberg, Obere Zobelgasse 1, 08289 Schneeberg; Tel.: 03772/22446; Öffnungszeiten: Di, Mi, Do, Sa, So 9.30 - 17.00 Uhr, Fr 13.00 - 17.00 Uhr Museum Schloß Schwarzenberg, Obere Schloßstr. 36, 08340 Schwarzenberg; Tel.: 0377/ 23389; Öffnungszeiten: Di - So 10.30 -16.30 Uhr


http://www.tu-chemnitz.de/urz/??? ========================================== Klöppeln im Erzgebirge heute -------------------------------------------------------------------------------- Klöppeln im Erzgebirge ist Kunst, Handwerk und Tradition. Der Faszination der Spitze kann sich wohl kaum einer entziehen. Die kostbaren Gespinnste werden in 3 Bereichen bewahrt, erhalten und weiter entwickelt: 1. Kulturelles Volksschaffen Die Erzgebirgler klöppelten schon seit 4 Jahrhunderten gern in Gemeinschaft. Im Sommer saßen sie vor und im Winter in den Häusern. Aus Sparsamkeit und wegen Geselligkeit fanden sie sich abends in einer Stube zusammen, um zu klöppeln. Sie besuchten sich reihum und gingen "hutzen". Während die Klöpplerinnen ihrer Arbeit nachkamen, erzählten sie sich Alltagserlebnisse, Erzählungen, Sagen, Gespenstergeschichten, sagten Gedichte auf, spornten sich durch Zähl- und Schüttelreime sowie Wettspiele anoder sangen gemeinsam Volkslieder. Als Arbeitslicht diente die Petroleumlampe, deren Licht mittels Wasser gefüllter Glasflaschen reflektiert wurde. Die Klöpplerinnen waren trotz des kärglichen Verdienstes eng mit ihrer Arbeit verbunden. Klöppeln ist immer volkstümlich gewesen. Viele Frauen und Kinder klöppeln heute noch in ihrer Freizeit aus Freude am künstlerischem und handwerklichen Schaffen. Die aus der Tradition kommende Gepflogenheiten der Geselligkeit fanden Aufnahme in die Klöppelzirkel, Klöppeltreffen und Klöppelausstellungen. 2. Gewerblich industrielles Klöppeln Unter den sozialistischen Bedingungen bildeten sich 1956 und 1959 zwei Klöppel-Produktionsgenossenschaften in Raschau und Schneeberg. Die Klöpplerinnen fertigten in Heimarbeit Spitzen für den individuellen Wohnbedarf und für die Bekleidung. Der Betrieb Handklöppelspitze in Schwarzenberg, heute die Klöppelspitzen-Manufaktur GmbH, bereichert das Spitzenangebot mit kunsthandwerklichen Erzeugnissen. Diese gewerblichen Spitzenbetriebe sind als direkte Fortsetzung der Tradition des erzgebirgischen Klöppelns anzusehen. Durch fehlende Auftragserteilung und Absatzschwierigkeiten mußten jedoch 1991 die Produktionsgenossenschaften in Raschau und Schneeberg geschlossen werden. Die Klöppelspitzenmanufaktur in Schwarzenberg bemüht sich auf Handwerksmessen und Tourismusbörsen um eine Überlebenschance. 3. Textiles Kunsthandwerk Die dritte Art der Bewahrung und Weiterentwicklung der Klöppelei ist das textile Kunsthandwerk. Dieses wird vertreten von freischaffenden Klöpplerinnen und Textilgestalterinnen. Diese Berufskünstler nutzen die alte Technik des Klöppelns und schaffen neue Lösungen und Ausrichtungen unter künstlerisch-ästhetischem Aspekt. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der individuellen Nutzung der Klöppelarbeiten für den Wohnbereich, wie Fenster-, Wand- und Raumtextilien bis zu modischen Kreationen und freien Gestaltungen. http://www.tu-chemnitz.de/urz/advent98/17/ ========================================== Klöppeln im Erzgebirge -------------------------------------------------------------------------------- Das Klöppeln verbreitete sich etwa Mitte des 16. Jhd. mit dem Niedergang des Bergbaus im Erzgebirge. Über das Verlagssystem wurde die Spitzenherstellung organisiert. Vom Verleger erhielten die Klöpplerinnen Mustervorlagen Figur. Die Hauptblütezeit der erzgebirgischen Spitzenproduktion waren das 17. und 18. Jahrhundert. Die Städte Annaberg, Schneeberg, Scheibenberg und Schwarzenberg entwickelten sich zu wichtigen Spitzenhandelsplätzen und Zentren der Klöppelwarenherstellung. Vom Ende des 18. Jh. bis zum Anfang des 19. Jhd. vollzog sich eine zunehmende Spezialisierung in den größeren Städten. So wurden z. B. die Mechelner Spitze in Schneeberg, Valenciennes in Breitenbrunn, Rittersgrün und Pöhla, schwarze Woll- und Leinenspitzen in Schwarzenberg und weiße Seidenspitzen in Schneeberg, Annaberg und Buchholz gearbeitet. Starke Konkurrenz auf dem Weltmarkt zwang die Verleger zur Förderung besonders begabter Spitzenarbeiterinnen. Durch die Einrichtung von Klöppelschulen u.a. 1767 in Thum, um 1800 in Annaberg, Marienberg, Johanngeorgenstadt, Eibenstock, Schneeberg, Schwarzenberg wurden Arbeitskräfte herangebildet, die seit frühester Kindheit geübt waren und dadurch hochwertige Spitzenmuster nacharbeiten konnten. Mit der Gründung der Königlich-Sächsischen Spitzenklöppel-Musterschule 1878 in Schneeberg wurden Lehrerinnen für die Klöppelschulen sowie ab 1881 auch Musterzeichner und Spitzenentwerfer ausgebildet. Anfang dieses Jh. wurde hier die einzige deutsche Spitze entwickelt, welche als "Schneeberger Spitze" bekannt wurde. Künstlerische Elemente des Jugendstils und eine preiswerte Fertigung machten diese Spitze auf dem Weltmark konkurrenzfähig. Schneeberger Spitze, Durchmesser 14 cm Auch für das erzgebirgische Spitzenklöppeln wurde die Maschinenspitze zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz, da sie um das 2- bis 3fache billiger war. Während des 2. Weltkriegs bekam die Handklöppelspitze eine neue Bedeutung. Viele klöppelten die Spitze nicht nur zum Verkauf, sondern benutzten ihre Arbeiten selbst zur Verschönerung ihrer Kleidung oder des eigenen Wohnraums. Das Klöppeln begann sich als schönes Hobby herauszubilden. Durch die Abgeschiedenheit des Erzgebirges in den Jahren 1949 bis 1989 konnte sich die erzgebirgische Spitze bewahren und ihren eigenen Weg gehen. Die Klöpplerinnen arbeiten nicht die feinen ausländischen Spitzen, sondern neben Deckchen und Kanten in typischer erzgebirgischer Guipure auch figürliche Darstellungen. nach: Spitzenkunst im Erzgebirge, Führer des Museums im Schloß Schwarzenberg, 1989 Wie sich flache Klöppeleien in räumliche Kunstwerke verwandeln lassen, zeigt das Buch "Räumliche Klöppelarbeiten" von Petra Pönisch. Neben Oster- und Weihnachtsklöppeleien werden Schmuckstücke und Gestaltungen im Raum vorgestellt. Pyramide, Höhe 20cm, Durchmesser 20cm Zum Klöppeln werden ein fest mit Heu, Sägespänen oä. gestopfter Klöppelsack mit doppeltem Bezug, ein Ständer, eine Häkelnadel, mehr als 40 Hülsenklöppel, mindestens 1000 Stecknadeln, einige Umstecknadeln, eine Handarbeitsschere, Klöppelpappe und Klöppelgarn benötigt. Geklöppelt wird nach einem aufgesteckten Klöppelbrief, der als Mustervorlage dient. Schweifstern, 8cm x 3cm Glocke, 2,5cm x 3cm Ein empfehlenswertes Buch zum Erlernen der erzgebirgischen Klöppeltechnik ist die "Klöppelfibel" von Sigrid Hackel, Regine Siebdrath und Gertrud Colditz.




Das Klöppeln ist eine alte Technik, die auf die Weberei bzw. die Posamentierarbeit zurückgeht. Der Chronist Paulus Jenisius erwähnte 1561 das Aufkommen der Herstellung von Waren in "phrygischer Art", wahrscheinlich sind damit die Klöppelspitzen gemeint. In dieser Zeit wuchs der Bedarf an Luxusgütern sprunghaft. Die in zeitaufwendiger Heimarbeit hergestellten Spitzen fanden ihre Verwendung in der höfischen Mode, beim Adel und den Patriziern in den Städten. 1683 erschien in Annaberg eine "... Ordnung wegen übermäßiger und ungebührlicher Kleidung...", in der genau festgelegt wurde, welche Spitzen der jeweilige Stand tragen durfte. Die Klöpplerinnen selbst durften sich nicht mit Spitzen schmücken. Ein Kleiderordnungsinspektor kontrollierte das Einhalten dieser Ordnung. Oftmals klöppelten ganze Familien, einschließlich der Männer und Kinder. Die von Frauen gearbeitete Spitze galt jedoch als am wertvollsten, weil sie feinere Finger haben. Auch in anderen Gebieten Deutschlands, wie in der Oberpfalz und im Bayrischen Wald, wird traditionsmäßig geklöppelt. Durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert ging das Handwerk unter. Das Klöppeln wurde als Erwerbsarbeit fast sinnlos, denn durch die Erfindung von Maschinen konnte viel feinere Spitze hergestellt werden. Trotzdem wurde und wird im Erzgebirge weiter geklöppelt, heute jedoch fast ausschließlich als Hobby. Es lassen sich auch nicht alle Klöppelspitzen mit Maschinen herstellen. Heute erlebt das Klöppeln als Hobby wieder einen Aufschwung, und zwar nicht nur in den Gebieten, in denen traditionell geklöppelt wird. Das Klöppeln ist von der Technik her eine Mischung aus Weben und Flechten. Auf einer Unterlage, dem Klöppelkissen, wird dazu ein Muster aufgesteckt, der Klöppelbrief. Auf diesem Muster werden mit Stecknadeln die Fäden befestigt. An den Fäden hängen als Spulen und als Gewichte die Klöppel. Nun werden die Fäden miteinander verflochten, und zwar immer paarweise. Die so entstandenen Strukturen werden durch Einstecken weiterer Stecknadeln gesichert. Bei den meisten Techniken hält man immer vier Klöppel gleichzeitig in der Hand, nur sehr selten mehr. Man arbeitet sich dann in Reihen durch die vielen Klöppel hindurch (zwischen 3 und 200 Paare, je nach Muster), indem man dem Muster entsprechend Klöppelpaare ablegt und andere aufnimmt. Das Ergebnis, die Spitze, ist ein filigranes Gewebe, in dem nicht nur die Fäden, sondern auch die Zwischenräume Bedeutung für die Gestaltung haben. Einige Teile sehen wie ein Netz aus, andere wie ein Gewebe und wieder andere wie Zöpfe.

Bergbau im Westerzgebirge

10.01.2002 | nach oben





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