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Weihnachtspyramide

Die Pyramide ist ein typisches Stück erzgebirgischer Volkskunst und wird mundartlich auch "Peremett" oder im Vogtland "Drehturm" genannt. Zur Weihnachtszeit dreht sie praktisch in jedem erzgebirgischen Wohnzimmer ihre Runden.

Die Weihnachtspyramide wurde von erzgebirgischen Schnitzern und Bastlern der Form des Pferdegöpels nachgestaltet. Auch ein seit Anfang des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Gegenden Deutschlands bekanntes Weihnachtsgestell kann als Ausgangspunkt für die erzgebirgische Pyramide angesehen werden. Damals wurde auf vier Äpfeln je ein Holzstab gesteckt und miteinander an der Spitze zusammengebunden, mit Buntpapier oder Nadelzweigen umwickelt und mit Kerzen oder Öllämpchen besteckt. Die Pyramide ist die Weiterentwicklung dieses Weihnachtsschmuckes. In der Mitte des Stabgerüstes ist eine Spindel mit harter Unterlage montiert. Diese wird von einem Flügelrad angetrieben, welches sich durch die aufsteigende Wärme der Kerzen bewegt. An der Spindel befinden sich Teller, die mit Figuren bestückt sind. Die Figuren sind meist geschnitzt oder gedrechselt. Als Motive findet man meist das Krippenmotiv, Bergmänner und Engel.

Seit Mitte des letzten Jahrhunderts gibt es auch eine "überdimensionale" Form: die Ortspyramide. Sie wird zur Weihnachtszeit auf öffentlichen Plätzen und vor Rathäusern aufgestellt. Jeder Ort im Erzgebirge, der etwas auf sich hält hat mittlerweile eine Ortspyramide. Die erste Ortspyramide wurde 1934 in Aue aufgestellt. Sehr schöne Exemplaren sind u. a. in Schwarzenberg, Annaberg und Aue zu bewundern.

Eine kleine Auswahl von Ortspyramiden finden Sie in unserer Galerie.







Um das Jahr 1800 entstanden im Erzgebirge die ersten Pyramiden. Die Entwicklung geht aber weit ins 16. Jahrhundert zurück. Die Funktionsweise einer Pyramide ist ganz einfach. Die an der Pyramide angebrachten Kerzen erzeugen warme Luft, welche nach oben steigt und das Flügelrad und die Welle in Drehung versetzt. In der heutigen Zeit unterscheidet man Stab-, Stockwerk-, Göpel- und Turmpyramiden. Auf den einzelnen Pyramidenetagen werden Märchen, das alltägliche Leben, Bergbau- und Krippenmotive oder biblische Geschichten dargestellt. Fast in jedem erzgebirgischen Ort werden in der Adventszeit auf den Marktplätzen die grossen elektrisch betriebenen Ortspyramiden aufgestellt. Folgen Sie uns zu einer Pyramidentour durch das weihnachtliche Erzgebirge.



Weihnachtspyramiden Kein Zweifel: An der Spitze der erzgebirgischen Holzarbeiten leuchten die Pyramiden. Aber genau das, ihre Größe, die sperrige Form und gleichzeitig ihre Zerbrechlichkeit, wurde ihnen häufig zum Verhängnis. Und so kommt es, daß nur wenige Pyramiden aus der Zeit vor der Jahrhundertwende erhalten blieben. Zur Weihnachtspyramide des späten 19. Jahrhunderts, in der Gestalt, wie wir sie heute kennen, trugen verschiedene Komponenten bei. Das ist zunächst die Pyramidenform selbst. Sie war bereits vor vielen Jahrhunderten Bestandteil der unterschiedlichen Bräuche und auch in anderen Regionen bekannt. So zum Beispiel in Bayern als "Klausenbaum" zur Nikolauszeit. Die Pyramide, noch ein einfaches, in ihrer Form ein der Fichte (=immergrün) entsprechendes Gestell, wird in der Literatur des späten 18. Jahrhunderts oft als alleiniger Festtagsschmuck zur Weihnachtszeit genannt. Diese "grüne" Pyramide war der Vorläufer des Weihnachtsbaums, von der katholischen wie der evangelischen Kirche gleichermaßen akzeptiert. Das war beim Weihnachtsbaum anfangs nicht der Fall: Er galt lange als Baum der Protestanten. In die katholische Kirche fand er erst um die Jahrhundertwende Eingang und wurde dann erst zum wirklichen Christbaum beider Konfessionen. Zu Beginn der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Pyramiden oft in Verbindung mit dem Paradiesgärtchen oder dem Weihnachtsgärtchen gebracht, also meist mit quadratischer Grundplatte, wenn auch innen mit runden Drehplatten ausgestattet. Grundsätzlich war die Formenvielfalt im 19. Jahrhundert weitaus größer als das, was sich nach der Jahrhundertwende ausgebildet hat. Wenn sich die Formen auch gewandelt haben, so ist doch das technische Konzept der Weihnachtspyramiden bis heute unverändert: Die Kerzen erwärmen die Luft, die erwärmte Luft steigt nach oben und führt zur Drehbewegung der Flügel. Diese übertragen die Drehbewegung über eine fest verbundene Welle auf die einzelnen Scheiben. Unterschiedlicher Neigungswinkel der Flügel haben Einwirkung auf die übertragene Kraft und die Drehzahl.


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