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Schwibbogen

Die Gestalt des Schwibbogens Der Name des Schwibbogens kommt vom Schwebebogen aus der Architektur. Dort bezeichnet man damit einen Stützbogen zwischen zwei Mauern. Daneben wurden auch Bögen in den Friedhofsmauern als Schwibbögen bezeichnet - solche gibt es heute noch in Annaberg. Warum der Bergschmied die Bogenform nutzte ist unbekannt. Da in den ältesten Schwibbögen im Bogenrund Sonne, Mond und Sterne abgebildet sind, könnte der Himmelsbogen dargestellt sein. Möglich ist auch die Annahme, der Schwibbogen sei das Abbild des Stollnmundloches, das die Bergleute zur Mettenfeier mit ihren Grubenleuchten geschmückt haben. Durch die künsterlische Gestaltung der Oberlichter von Fenstern und Türen war dem Schmied der Bogen in jedem Fall vertraut. Etwas überraschend aus heutiger Sicht ist die Darstellung von Adam und Eva neben bergbaulichen Motiven in den ältesten Schwibbogen von 1778 und 1796. Dazu muß man wissen, daß der 24. Dezember nach dem katholischen Kalender der Tag von Adam und Eva ist. Die Anzahl der Kerzen ist zwar unterschiedlich - jedoch fast immer ungerade, sodaß sich eine Kerze in der Mitte des Bogens befindet. Aus der Tatsache, daß die ältesten Schwib- bogen als Geschenk des Bergschmieds an die Grube gedacht waren, erklärt sich die umfangreiche Widmung n die Beamten des Bergamtes und die Offizianten der Grube auf dem Schwibbogen der Neu Leipziger Glück Fundgrube aus dem Jahre 1796 Seit Beginn des 19. Jahrhunderts gibt es auch Schwibbogen die mit einem Vorbau versehen sind. Der vom Bergschmied Meißner 1830 gefertigte Bogen fällt dagegen durch seine Kunstschmiede-Arbeit besonders auf. Die Feieromd-Schau 1937 Bis zu Beginn unseres Jahrhunderts hatte der Schwibbogen die weihnachtlichen Zechen- stuben des Fastenberges noch nicht verlassen. Erst um 1908 und dann ab 1922 stellten die Berg-, Huf- und Waffenschmiede- meister Fedor und Curt Teller eine größere Anzahl Schwibbogen her, die nun auch die Wohnstuben eroberten. Seine heutige Bekanntheit verdankt der Schwibbogen der Feierobnd-Austellung in Schwarzenberg im Jahre 1937, die von dem Schwarzenberger Industriellen Friedrich Emil Krauß initiiert worden war. Als Werbesymbol suchte man etwas Typisches aus dem Westerzgebirge, und kam auf den Bogenleuchter der Johanngeorgenstädter Bergleute. Nach einem neuen Entwurf von Paula Jordan fertigten die Schmiedemeister Max Adler und Curt Teller einen Großschwibbogen (ca. 7 x 4 m) für die Schwarzenberger Ausstellung. Dieser wurde blattvergoldet und mit Gaslichtern versehen. In seiner Heimatstadt Johanngeorgenstadt konnte er nur 1938 noch einmal aufgestellt werden - dann kam der Krieg. Erst 1959 wurde er wieder vorgerichtet und steht seitdem an der höchsten Stelle unserer Stadt unweit der Grenzlandbaude. Der Schwibbogen wird bekannt Der große Schwibbogen auf der Feierobnd- Ausstellung in Schwarzenberg gab der erzgebirgischen Volkskunst einen großen Impuls. Von Johanngeorgenstadt aus verbreitete sich in den Folgejahren der Schwibbogen schnell über das gesamte Erzgebirge und weit darüber hinaus. Waren die ältesten Schwibbogen aus Schmiede-Eisen, wurden und werden immer neue Materialen entdeckt. Heute gibt es Bögen aus Holz geschnitzt, aus Sperrholz ausgesägt, aus Alumnium gegossen oder gar aus Garn bzw. Metalldraht geklöppelt. Längst ist der Schwibbogen auch ein Wirtschafts- faktor für das Erzgebirge geworden und wird heute sowohl als Einzelstück wie auch in Großserie hergestellt. Im Jahre 1986 widmete die Post der DDR dem Schwibbogen und seiner Geschichte einen bei Sammlern sehr beliebten Briefmarkenblock der von dem Grafiker Harry Scheuner gestaltet wurde. Vor einigen Jahren hat sich die Stadt Johann- georgenstadt den Namen: "Stadt des Schwibbogens" gegeben - und der Johanngeorgenstädter Weihnachtsmarkt am dritten Advents- wochenende ist natürlich das: Schwibbogenfest. Selbst wenn man heute in Dresden, Leipzig oder Berlin unterwegs ist sieht man häufig den Schwibbogen als Gruß aus dem Erzgebirge, doch kaum einer weiß, daß die einsamen Huthäuser des Johanngeorgen- städter Fastenberges einst seine Heimstatt waren. Die Groß-Schwibbogen Der Schwibbogen auf der Feierobnd- Ausstellung in Schwarzenberg war nicht der erste Groß-Schwibbogen. Den hatte bereits vor dem ersten Weltkrieg der der Berg- Schmiedemeister Fedor Teller für die Johanngeorgenstädter Exulantenkirche angefertigt. Er besteht aber nur aus dem Bogen. Bis zur Einführung der elektrischen Bleuchtung in der Kirche wurde er durch Gaslampen beleuchtet, was besonders eindrucksvoll gewesen sein soll. Nachdem der Schwibbogen der Feierobnd- Ausstellung 1959 wieder aufgestellt worden war, folgten bald weitere Groß-Schwibbögen. Jeder Ort im Erzgebirge der etwas auf sich hält hat inzwischen seinen "eigenen" Orts- schwibbogen oder eine große Pyramide. Darin werden ortsspezifischen Eigenheiten - wie das Stadtwappen oder typische Gewerbe - dokumentiert. Johanngeorgenstadt besitzt mehrere Groß- Schwibbögen. In den 60'er Jahren entstand ein "fortschrittliches" Modell mit Wismut- kumpel und Sprungschanze. re Schwibbögen wurden 1996 bzw. 1997 direkt im Umfeld des Pferdegöpel aufgestellt - vergrößerte Kopien der ältesten Schwibbögen von 1778 bzw. 1796.




Tausende von Schwibbogen erstrahlen jedes Jahr zur Weihnachtszeit in den Fenstern der erzgebirgischen Städte und Dörfer. Der Name des Schwibbogens kommt vom Schwebebogen aus der Architektur. Es wurde damit ein Stützbogen zwischen zwei Mauern bezeichnet. In den ältesten Schwibbogen waren Sonne, Mond und Sterne abgebildet. Somit war anzunehmen, dass damit der Himmelsbogen dargestellt wurde. Aber auch die Annahme, der Schwibbogen sei das Abbild eines mit Lichtern geschmückten Stollnmundloches wird oft vertreten. Heute gibt es den Schwibbogen in den unterschiedlichsten Formen und Materialien. Oft wird der Bergbau, das Klöppeln und das Schnitzen symbolisiert. Bekannt ist auch der "Seiffener Schwibbogen", wo die Kirche zu Seiffen und Bergmannshäuser inmitten einer Winterlandschaft im Mittelpunkt des Bogens stehen.





Schwibbogen Der Schwibbogen, ein Schwebebogen also, war ursprünglich ein bei den Bergleuten von Johanngeorgenstadt üblicher Weihnachtsleuchter. Ursprünglich wurde er vom Bergschmied aus Eisenblech hergestellt. Der älteste noch erhaltene eiserne Schwibbogen aus Johanngeorgenstadt ist mit der Jahreszahl 1778 versehen und wird dem Schmied Johann Teller zugeschrieben. Die Entstehung des Schwibbogens, so der Hamburger Volkskundler Torkhild Hinrichsen, wird mit einem weihnachtlichen Bergmannsbrauch in Verbindung gebracht: Wenn sich am Heiligabend die Bergleute mittags zum gemeinsamen Essen und Gesang in der Zeche trafen, hängten die Hauer ihre brennenden Grubenlampen halbkreisförmig an die Wand und symbolisierten so das Stollenmundloch. Andere Volkskundler sehen das Vorbild des Schwibbogens im Firmament, dem Himmelsbogen, wieder andere vermuten es in der Architektur der Gotik (Schwebebogen). Bis zu seiner Verarbeitung in Gestalt von Sperrholzlaubsägearbeiten um das Jahr 1900 war der Schwibbogen fast ausschließlich auf den Johanngeorgenstädter Raum beschränkt. Heute ist er im ganzen Erzgebirge und weit darüber hinaus verbreitet und unter Bezug auf die örtliche Kulturlandschaft sehr unterschiedlich ausgestattet, wenn auch der Bogen mit seinen Kerzen im Prinzip geblieben ist.




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Deckenleuchter und Schwibbogen
Deckenleuchter und Schwibbogen im Sächsischen Erzgebirge


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