Nusßknacker
Zum Aufbrechen der Schale der Walnüsse hergestellte hölzerne Figur als König, Husar oder Polizist. Aus Fichtenholz gedrechselt, lackglänzend in den Farben bemalt rot, grün, blau, gelb, bis 35cm hoch und auf einem Bodenbrettchen stehend. Die der Figur in den Mund gesteckte Nuß läßt sich durch einen rückseits angebrachten Hebel, der mit dem Unterkiefer abschließt, durch einen Druck zersprengen.
Typisch für die Figur ist der mächtige Kopf, gedrungene Rumpf, der mit einem Kurzrock abschließt und auf verhältnismäßig dünnen Beinen sitzt. Zur Herstellung einer Figur sind etwa 130 Arbeitsgänge nötig.
Älteste ,,Nußbeißer" stammen aus der Zeit um 1650 aus Berchtesgaden. Der Prototyp der erzgebirgischen Nußknacker ist die seit 1870 von Wilhelm Friedrich Füchtner (1844- 1923) und nachfolgenden FamiIienmitgliedern hergestellte Weihnachtsfeiertag früh
Die bekannteste gedrechselte Figur ist wohl der Nussknacker. Der erste "Nussbeisser" wurde von Wilhelm
Füchtner um 1870 in Seiffen gefertigt. Als Motiv wählten die Drechsler häufig Vertreter der Obrigkeit aus. Selbst
der König musste, wann immer es dem Untertan in den Sinn kam, kräftig ins "Holz" beissen. Heute gibt es viele
verschiedene Nussknackermotive. Im ersten Nussknackermuseum Europas, in Neuhausen, können über 2.300
dieser lustigen Gesellen in allen denkbaren Formen und Grössen bewundert werden.
Nussknacker
Was wäre die erzgebirgische Figurenwelt ohne ihren König Nußknacker. Neben Äpfeln, Pfefferküchelein und anderen Süßigkeiten,
gehören die vergoldeten Nüsse zum Traditionsschmuck des Weihnachtsbaumes.
Wer jedoch seinen Kern essen wollte, mußte zuerst die harte Schale knacken.
Dafür wurde die Nußzange geschaffen, die neben ihrer praktischen Funktion sehr zeitig auch zum Gegenstand der figürlichen Darstellung wurde.
Bereits 1735 war in Sonneberg von hölzernen "Nußbeisern" die Rede.
Es waren dies kräftige Gestalten mit großem Kopf und einem Hebel am Rücken,
mit dem die Nuß gegen den Oberkiefer gedrückt und somit geknackt werden konnte.
In dem deutschen Wörterbuch von Grimm ist unter dem Begriff Nußknacker zu lesen:
"....oft in Gestalt eines unförmigen Männleins, in dessen Munde die Nüsse durch Hebel oder Schraube aufgeknackt werden."
Literarisch durch E.T.A. Hofmanns Kindermärchen "Nußknacker und Mäusekönig" unsterblich gemacht,
fand der grimmige Geselle auch in Heinrich Hofmanns Erzählung "König Nußknacker und der arme Reinhold" (1871) Erwähnung.
Die heute weltberühmten Seiffener Nußknacker entstanden der Überlieferung nach
erstmalig um 1870 in der kleinen Werkstatt Wilhelm Füchtners.
An ihrem Grundaufbau hat sich bis heute nichts geändert.
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